Ursprünglich Shen Chiu - Stechen und Brennen - Akupunktur und Moxibustion als Grundpfeiler der chinesischen Medizin, neben Phytotherapie, Ernährungslehre und Tui-Na-Mo-Massage.
Durch Anwendung von brennendem Beifußkraut werden Reaktionszonen des Körpers erwärmt und dadurch die körpereigenen Selbstheilungskräfte mobilisiert.
1. Direkte Moxibustion: das Kraut wird direkt auf die Haut gebracht und dort entzündet. Vorteil: Wirkung direkt und ableitend. Nachteil: Schmerzhafte Brandblasen.
2. Indirekte Moxibustion – mittels einer Unterlegscheibe wird Artemisiakraut auf oder nahe bei Akupunkturpunkten verbrannt. Keine Brandblasen! Vorteil: Unterlegscheibe mit ätherischen Ölen (Ingwer, Knoblauch, Tofu) wirkt zusätzlich. Nachteil: Wärmeentwicklung nicht so direkt und unmittelbar.
3. Bauchnabel-Moxa mit Salz und Unterlegscheibe.
4. Moxibustion mittels eines Kastens mit Siebeinsatz wo nur die Wärme nach unten abstrahlt – Großflächig z. B. bei Rücken- Bauchschmerzen!
5. „Vogel-Pick-Methode“ mit gerolltem Moxa (Zigarren, Zigaretten).
6. Auf gestochene Akupunkturnadeln wird Moxa aufgesetzt und verbrannt.
Wann kann Moxibustion angewendet werden:
Wirkung nach westlicher Medizintheorie: Verbessert Gewebedurchblutung, aktiviert Gewebestoffwechsel, regt Organfunktionen an und stärkt das Immunsystem.
Wirkung nach östlicher Medizintheorie: Stimuliert das Immunsystem, vertreibt Kälte und löst Feuchtigkeit aus den Meridianen, aus der Oberfläche und den Organen. Yang-Mangel – relativer Yin-Überschuß; Fülle Kälte; Mangel Kälte, allgemein bei Energiemangelzuständen, bei energetischen Leerezustände (Überarbeitung, schwere Erkrankungen) und/oder Qi- und Blut-Stagnationen.
Daraus resultierende Krankheitsbilder sind (Liste nicht vollständig):
Depressionen, Antriebsarmut, chron. Lungenerkrankungen (Bronchitis, Asthma),
Schmerzen im Bewegungsapparat „Kälte-Bi“ - chronische Erkrankungen mit Kältesymptomatik (chronische Gelenkerkrankungen, Gelenkdeformierungen),
chronische Verdauungsstörungen, Darmerkrankungen (Reizdarm), chronische Nieren- und Blasenerkrankungen (Reizblase), gynäkologische Erkrankungen, z. B. Regelstörungen: Oligo- Amenorrhoe, Dysmenorrhoe, Durchblutungsstörungen, blasses Ödem, niedriger Blutdruck, Kältegefühl im Körper, Rekonvaleszenz, allgemeine Erschöpfungszustände.
Moxibustion eignet sich gleichfalls hervorragend als Krankheitsvorbeugung und zur Gesunderhaltung. Es kann – in Teilen – von Laien als Eigenanwendung und Selbsthilfe gelernt werden.
Info zu Selbsthilfekursen gibt es hier.
Wann darf Moxibustion nicht angewendet werden:
Moxibustion führt Wärme zu – also nicht anwenden, wenn der Körper sowieso schon überhitzt ist:
Hitze-Syndrome: yang-Fülle mit gelber Zunge und schnellem vollen Puls oder yin-Mangel mit roter, belagloser Zunge und schnellem dünnen Puls oder kombinierter yin- und yang-Mangel.
fieberhafte oder akute infektiöse Erkrankungen, akute Entzündungen,
Kleinkinder (wg. empfindlicher Haut),
Hypertonus (Bluthochdruck), Schlafstörungen, Nervosität,
alkoholisierte Patienten, nach üppigem Essen, kurz nach exzessivem Sex oder schweren körperlichen Arbeiten (da ist einem schon warm!).
Nicht am Spätnachmittag oder Abend – regt Yang an und führt zu Schlafstörungen